Gesamtverkehrslösung und Rheindamm Vaduz

Soll sich unser Land weiter positiv entwickeln, muss es gelingen, die Verkehrs-Mobilität zu Fuss, per Fahrrad und mit dem öffentlichen Verkehr attraktiver zu machen. Denn der Flächenbedarf in Bewegung beträgt im Schweizer Durchschnitt pro Person 115 m2, wenn diese mit dem Auto unterwegs ist, aber nur etwa 10 m2 bei der Nutzung von öffentlichem Verkehr (ÖV) oder Fahrrad.

Und Fläche ist bei uns Mangelware. Im Hinblick auf die vielen, für unsere Wirtschaft notwendigen Einpendlerinnen und -pendler spielt der ÖV auf der Schiene daher eine wichtige Rolle. Während wir in der Hauptverkehrszeit zum Transport von 1200 Personen pro Stunde und Richtung beim Bus einen 5-Minuten-Takt brauchen, reicht bei einer Tram-Bahn Oberland ein 15-Minuten-Takt und bei einer S-Bahn Feldkirch–Buchs ein 30-Minuten-Takt.

Nach dem Nein des Volks zum Ausbau der Strecke Feldkirch–Buchs zur S-Bahn im Halbstundentakt wurden verschiedene kreative Ideen zur zukünftigen Verkehrsabwicklung vorgestellt. Ein Vorschlag nimmt die im Abstimmungskampf vorgebrachten Argumente auf und präsentiert eine Vision, die diese berücksichtigt. Eine umfassende Gesamtverkehrslösung soll die Mobilität per Auto, ÖV, Fahrrad und zu Fuss in Liechtenstein nachhaltig gestalten sowie die Erreichbarkeit vom Ausland her und damit den Lebensstandard und die soziale Absicherung langfristig sicherstellen. Unser Land soll vom Ausbau der ÖV-Netze der Nachbarn profitieren und in die Vertaktung von Bus und Bahn lokal, regional und überregional eingebunden sein.

Grünräume sollen nicht durch neue offene Trassen/Strassen zerstört werden, ein weiterer Verlust an intakter Landschaft und Landwirtschaftsflächen ist möglichst zu vermeiden. Das Ziel muss vielmehr sein, dass Menschen, Natur und Landschaft verlorene Werte beziehungsweise Flächen zurückerhalten und dass der Siedlungsraum möglichst nicht mehr wächst. Lärmgeplagte sollen vor den Emissionen des Strassen- und Schienenverkehrs geschützt, belastete Zentren und Hauptstrassen durch kanalisierte Tunnellösungen entlastet und so lebenswerter werden. Die Verkehrskorridore sollen so verlaufen, dass möglichst kein Bodeneigentum von Privaten enteignet werden muss.

Im Sinn dieses Vorschlags empfiehlt der VCL ein NEIN zum Ausbau des Rheindamms in Vaduz zwischen Lettstrasse und Lochgasse in der Abstimmung vom 3. Oktober. Bei wirklichem zukünftigem Bedarf soll eine Strasse unterirdisch im Binnendamm geführt werden.