Innovative Geschäftsideen für multisensorische Produkte

Im Seminar «Digital Business» entwickeln Studierende der Universität Liechtenstein in Kooperation mit Start-ups sowie kleinen Unternehmen aus Liechtenstein innovative Geschäftsideen. In diesem Semester stand das Thema Multisensorik im Vordergrund. Die Studierenden stellten kreative Ideen und innovative Lösungsvorschläge vor, wie multisensorische Produkte unter Einbeziehung einer Vielzahl von Sinnen digital vermarktet werden können und präsentierten auch eigene Prototypen.  

Liechtenstein ist bekannt für seine wunderbare Natur, seinen Sinn für Ästhetik, sein kulinarisches Angebot und seine Kunst. Viele kleinere Unternehmen in Liechtenstein verkörpern diese Bild von Liechtenstein, indem sie Produkte wie Wein, Bier, Spirituosen, Kaffee oder Kosmetikprodukte in Handarbeit herstellen und vermarkten. Diese Produkte sprechen eine Vielzahl von Sinnen an, sodass besonders hier der Verkauf vor Ort, der eine multisensorische Erfahrung der Kunden ermöglicht, grosse Vorteile bietet. Die Restriktionen durch die Corona-Pandemie in den vergangenen Monaten zwangen alle Unternehmen zur raschen Digitalisierung ihres Vertriebs. Hier sahen sich besonders kleinere Unternehmen in Liechtenstein mit erheblichen Schwierigkeiten konfrontiert, ihre multisensorischen Produkte online zu vermarkten.

Vor diesem Hintergrund arbeiteten Studierende aus elf Nationen über einen Zeitraum von fünf Monaten eng mit sieben kleinen Unternehmen und Start-ups in Liechtenstein zusammen und entwickelten für deren Produkte ein multisensorisches Erlebnis in der digitalen Welt. Zu den Partnerunternehmen gehörten 32peaks, Demmel Kaffee, Duatguat, HZ Weinbau, Liechtenkind, Prinzenbräu und Wicca’s. Während das Seminar den Studierenden die Möglichkeit bot, praktische Erfahrungen zu sammeln, konnten die Unternehmen von neuen, kreativen Ideen profitieren. «Die Studierenden entwickelten eine Vielzahl von Lösungen für neue Geschäftsmöglichkeiten und neue Wege zur Vermarktung des liechtensteinischen Angebots multisensorischer Produkte», erklärt Katharina Drechsler, die den Kurs mitgestaltete. Neben einem hohen Mass an Kreativität und Innovationskraft waren auch die Realisierbarkeit der Lösungsvorschläge wichtige Kriterien.

Die Vielfalt der Ideen war gross: Während eine Seminargruppe den Gamification-Aspekt, die Anwendung spieltypischer Elemente in einem spielfremden Kontext,  in den Vordergrund stellte, entwickelten andere Gruppen neue Produktideen, wie Blindverkostungspakete. Auch wurden viele neue Ansätze für die Website des jeweiligen Partnerunternehmens entwickelt. Hier beschäftigten sich die Studierenden mit der Frage, wie man Sinneseindrücke digital transportieren oder repräsentieren kann. Während eine Gruppe Geschmacksprofile für jedes Produkt des Partnerunternehmens entwickelte, um das multisensorische Produkt digital zu repräsentieren, stand für andere die Geschichte und Persönlichkeit der Gründer im Vordergrund, um die Attraktivität der Produkte aufzuzeigen. Die Ideen wurden als Prototypen schliesslich in der Abschlusspräsentation am 25. Juni präsentiert und anschliessend an die Unternehmen übergeben. «Digital Business» ist ein Beitrag zum Kernthema «Digitalisierung und Innovation» und wird von Katharina Drechsler und Daniel Knapp unter der Leitung von Dr. Leona Chandra Kruse, Assistenzprofessorin am Lehrstuhl für Informationssysteme und Innovation am Institut für Wirtschaftsinformatik der Universität Liechtenstein, durchgeführt.