Von Äpfeln und Birnen

VCL-Vorstand

Forumsbeitrag des VCL zur Verkehrsproblematik

Nicht nur beim Obst sollte man Gleiches mit Gleichem vergleichen. Auch im Verkehrswesen sollte man dies ehrlicherweise tun. Betrachten wir als Beispiel die EinpendlerInnen aus Vorarlberg. Ihnen stehen heute am Morgen in der relevanten Pendler-Zeit fünf (5) Bahn-Kurse zur Verfügung.

Laut Beschäftigungsstatistik 2018 und unter Berücksichtigung des Beschäftigungsgrades legen diese Menschen durchschnittlich an Werktagen in den Morgen-Hauptverkehrszeiten etwa 7‘500 Wege zurück, um zur Arbeit in Liechtenstein zu gelangen. Die Zählungen der Morgen-Einpendler für das Jahr 2019 ergeben folgende Verkehrsmittelwahl: Etwa 11% per Bahn und Bus sowie etwa 4% per Fahrrad. Unter Berücksichtigung von Fahrgemeinschaften und Schichtbussen schätzt der VCL einen Anteil von etwa 80% allein im Auto.

Bei Arbeitgebern mit Betrieblichem Mobilitätsmanagement (BMM) kommen nur zwischen 50% und 70% allein im Auto zur Arbeit. Bei Arbeitgebern mit vorbildlichem BMM ergeben die Erhebungen im Jahresdurchschnitt: etwa 50% allein im Auto, etwa 40% ÖV und Fahrgemeinschaften, etwa 10% per Rad und zu Fuss. Durch gute Radinfrastruktur und ausgeprägte Radkultur der Arbeitgeber kann der Radanteil von Arbeitswegen von Vorarlberg nach Liechtenstein im Jahresdurchschnitt vermutlich verdreifacht werden. Also auf gut 10% der EinpendlerInnen per Fahrrad.

Das noch grössere Umsteigepotential hat allerdings der öffentliche Verkehr per Bahn und Bus. Mit der S-Bahn Liechtenstein ist mindestens eine Verdreifachung der Fahrgastzahl realistisch. Also auf gut 30% der EinpendlerInnen per öffentlichem Verkehr. Nach heutigem Wissen kann die S-Bahn Liechtenstein lange vor der Feldkircher Tunnelspinne in Betrieb gehen. Somit ist die Schätzung der Umsteigewilligen eher zu tief und die Entlastung der Strassen von Einpendler*Innen aus Vorarlberg eher noch stärker. Möglich macht dies ein JA zur S-Bahn Liechtenstein. (Beitrag des VCL-Vorstand)