Am Samstag, 30. November und am Sonntag, 1. Dezember 2019, bringen das Theater Chur und die Stadtmusik Chur zum Beginn der Adventszeit «Eine Weihnachtsgeschichte» nach Charles Dickens als Live-Hörspiel mit Ursina Hartmann, Miriam Japp und Lorenzo Polin auf die Bühne – für Kinder ab 7 Jahren und alle, die es einmal waren. Regie führt Peter Jecklin, der auch gleich die schweizerdeutsche Bearbeitung dieser weltbekannten Geschichte geschrieben hat. Die Komposition stammt von Henrik Albrecht, der die Fassung für Blasorchester im Auftrag der Stadtmusik Chur schuf. So wird die Premiere in Chur eine Welturaufführung!
Die weltbekannte Weihnachtsgeschichte als Welturaufführung
Charles Dickens’ Erzählung, im Original «A Christmas Carol», wurde 1843 zum ersten Mal veröffentlicht und gilt bis heute als der Klassiker unter den Weihnachtsgeschichten. Es ist die Geschichte um den gefühlskalten und geizigen Geschäftsmann Ebenezer Scrooge, dessen Leben sich in der Weihnachtsnacht grundlegend ändert. Scrooge beschäftigt sich nur mit Arbeit und Geld: Weihnachten, Güte, Mitgefühl spielen für ihn keine Rolle, weil sie keinen Nutzen haben – alles nur Humbug! (Kein Zufall, dass die 1947 erfundene Figur Dagobert Duck im Original Scrooge McDuck heisst.) An Weihnachten, dem Fest der Liebe, suchen drei Geister den hartherzigen Ebenezer Scrooge auf, die ihn nacheinander mit in seine eigene lieblose Vergangenheit und Kindheit, geldgierige Gegenwart und düstere Zukunft nehmen. Es wird zu einer Reise, die sein Leben schlagartig zum Positiven wandelt.
Wie alle Dickens-Geschichten spielt auch «Eine Weihnachtsgeschichte» vor dem Hintergrund des tiefgreifenden Umbruchs der englischen Gesellschaft in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Alte soziale Tugenden waren bedeutungslos und abgelöst worden durch das Prinzip zur unmittelbaren Gewinnmaximierung. Dickens gilt als der grosse Moralist in der englischen Literatur des 19. Jahrhunderts. Der Appell zur Solidarität mit den Armen und der Verantwortung der besseren Gesellschaft eben diesen gegenüber, war in jedem seiner Werke zentral.
Die Hörspielfassung von Henrik Albrecht verdichtet die Geschichte, Nebenstränge sind ausgelassen. Er nennt seine Komposition «eine Orchestererzählung». Seit der Erstaufführung im Jahr 2012 wurde Albrechts Orchesterfassung in verschiedenen europäischen Städten aufgeführt, u.a. in Bochum, Hannover, Frankfurt, Lausanne und Athen. Strukturell lehnt sich Albrechts Komposition an die heute vergessene Kunstform des Melodrams. Dazu schrieb der Komponist 2012: «Mit meinen Orchesterhörspielen möchte ich das Melodram zu Teilen wiederbeleben. (…) Die Dramaturgie meiner Orchesterhörspiele habe ich mehr den Hörerwartungen meines, an Film und neuen Medien geschulten Publikums angepasst. Daher sind die Anforderungen an die Sprecher auch weitaus anspruchsvoller. Die Schauspieler müssen sehr präzise agieren, wenn sie mit der Musik harmonieren wollen».
In Chur übernehmen diese Aufgabe Ursina Hartmann, Miriam Japp und Lorenzo Polin, die die diversen Rollen der Geschichte – vom Erzähler über Scrooge und seinen Neffen bis zu den Geistern und weiteren Figuren – sprechen werden. Für die Regie konnte der Bündner Schauspieler und Regisseur Peter Jecklin gewonnen werden, der auch eine Dialektversion aus der deutschen Übersetzung erarbeitet hat. Die Fassung für Blasorchester schrieb Henrik Albrecht im Auftrag der Stadtmusik Chur, die unter der Musikalischen Leitung von Martin Jud auftreten wird. In diesem Sinne erwartet das Publikum, Gross und Klein, eine besondere und lustvolle Produktion als Welturaufführung!
Nach der Sonntagsvorstellung sind alle Kinder zum Lebkuchen-Verzieren eingeladen (Anmeldung an kasse@theaterchur.ch oder 081 252 66 44). Am selben Nachmittag findet eine weitere Vorstellung in Malans, in Zusammenarbeit mit Pro Juventute Bezirk Herrschaft Fünf Dörfer und Bezirk Prättigau und der Stadt Chur, statt. «Eine Weihnachtsgeschichte»: Live-Hörspiel von Henrik Albrecht nach Charles Dickens mit Ursina Hartmann, Miriam Japp, Lorenzo Polin & Stadtmusik Chur Samstag, 30. November; um 18 Uhr; sowie am Sonntag, 1. Dezember; um 11 Uhr Online-Ticketing www.theaterchur.ch
