Die Ökonomisierung der Kunst, die Kunst der Ökonomisierung

Unter dem Titel „Die Ökonomisierung der Kunst, die Kunst der Ökonomisierung“ finden begleitend zu den vier Theaterproduktionen, zusätzliche Veranstaltungen im Theater KOSMOS statt. Als Rahmenprogramm und ganz im Sinne des Jahresmottos „Wie gefällt euch unsere Zeit“ stellt das Theater hiermit auch die Frage nach der Ökonomisierung ganzer Lebensbereiche, vorweg der Kunst.

„Zunehmend wird jede Facette unseres Lebens ökonomisiert“, sagen die beiden künstlerischen Leiter Dragaschnig und Jagg, „zunehmend werden öffentliche Bereiche wie Bildung, Soziales oder Kunst profaner Rentabilität unterstellt. Damit wird unsere Gesellschaft und unser Zusammenleben auf Statistik und Messbarkeit reduziert.“ Dagegen setzt das Theater eine eigenwillige Aktion: an je einem Veranstaltungsabend einer Produktionsserie bekommt jeder Zuschauer nach dem kostenlosen Besuch des Theaterstücks 10 Euro überreicht. „Menschen und Besucher sind keine Zahlen“, sagen die beiden Theaterleiter, „sie können nicht in Statistiken gezwängt werden! Und das lassen wir uns auch nicht.“

Das Rahmenprogramm zu dieser Aktion mit Lesungen und Podiumsgesprächen thematisiert diese gesellschaftliche Tendenz und will dieser ein Stück weit die Stirn bieten. Den Auftakt der aktuellen Reihe macht am 25. Februar um 20:00 Uhr Robert Misik mit einer Lesung aus seinem Buch „Liebe in Zeiten des Kapitalismus“, das 2018 beim Brandstätter Verlag erschienen ist. Im Anschluss an die Lesung findet ein moderiertes Gespräch über die Aspekte der Ökonomisierung der Kunst statt.

Über das Buch
Wie funktioniert die Liebe in Zeiten des Kapitalismus? Warum sehnen wir uns nach Sicherheit? Was wird uns die Zukunft bringen? An welchen Gott wollen wir noch glauben? Warum finden wir Geiz geil? Was bedeutet uns Freiheit? Welche Konsequenzen hat Digitalisierung, Automatisierung und Robotisierung? Robert Misik, der renommierte Sachbuchautor, macht sich Gedanken zu unserer Gegenwart. Anhand zehn exemplarischer Begriffe, die Zeitgeist und Verfasstheit unserer Gesellschaft treffend skizzieren, geht er der Frage nach, welchen Paradigmen wir unsere Leben unterwerfen.

Über den Autor
Robert Misik, arbeitet regelmäßig für die in Deutschland erscheinende taz sowie für die in Österreich erscheinenden Zeitschriften profil und Falter, des Weiteren betreibt er auf der Homepage der Tageszeitung Der Standard einen Videoblog. Er ist Sachbuchautor, etwa des Theoriebestsellers Genial dagegen, publizierte bisher bei Aufbau und Picus.