Kunstwerke aus verschiedenen Jahrhunderten

Die von Guan Liang geschaffenen vier Rollen der chinesischen Oper sind alle von der Essenz der chinesischen Kunst, der Peking-Oper inspiriert. Die Peking-Oper hat ihren Ursprung in der Zeit des Kaisers Qianlong aus der Qing-Dynastie und entwickelte sich aus der Anhui-Oper. Dieses Gemälde basiert auf einer bekannten Oper namens Die Kaiserliche Konkubine ist betrunken. Es erzählt die Geschichte der kaiserlichen Konkubine Yang, die zu den chinesischen Vier Schönheiten gehört. Sie betrank sich vor Kummer, weil der Kaiser sie ignorierte. © Beijing Fine Art Academy

 

Sonderausstellung «Eleganz und Geniessen – Alltagsleben, Weisheiten und Kunst in der chinesischen Kultur»

 

Vaduz  – Die sensationelle Ausstellung präsentiert erstmalig ausserhalb von China die wohl berühmtesten drei chinesischen Künstler des 20. Jahrhunderts und weitere Meisterwerke der Ming- und der Qing-Dynastie.

Zum ersten Mal werden nicht nur berühmte Werke von Qi Baishi, Li Ke’ran und Guan Liang präsentiert, sondern diese Malereien auch in ihrem Kontext dargestellt und ihre Symbolismen erläutert, sodass man tief in die chinesische Tradition und ihre Welt eintreten kann. Insbesondere werden bekannte Werke von Qi Baishi zu sehen sein, dem berühmtesten und teuersten Künstler Chinas aller Zeiten. Von Qi Baishi werden nicht nur seine bekannten Alltagsdarstellungen präsentiert, sondern auch Landschaften, seine berühmte Serie der zwölf Tierkreiszeichen und seine bekannten Insekten- und Kleintierdarstellungen.

Eine lange kulturelle Tradition

China besitzt eine auf mehrere Jahrtausende zurückgehende, reiche und einzigartige Kultur. Die ältesten chinesischen Schriftzeichen finden sich auf Rinderknochen und Schildkrötenpanzern aus der Zeit von ca. 1400 v. Chr. Sie bilden damit die älteste Schrift der Welt mit ungebrochener Tradition. Den Tuschpinsel erfand angeblich Mang Tian im 3. Jahrhundert v. Chr. Seit der Han-Zeit (206 v. Chr. bis 220 n. Chr.) wurde die Tusche aus Kiefernholzruss hergestellt. Das Papier wurde in China von Cai Lun um 105 n. Chr. erfunden.

Chinesische Malerei und die Welt der Literaten

Diese Reihe an Erfindungen führte in der Han-Zeit zur ersten Blüte von Schrift und Malerei. Die Besonderheit der chinesischen Malerei ist, dass ein Bild häufig auch chinesische Schriftzeichen beinhaltet und beides zusammen eine einmalige Einheit bildet. Hochblüten erreichten die Literatur, Malerei und Kalligraphie in der Tang-Dynastie (618-907) und in der Song-Dynastie (960-1279). Die Welt der sogenannten Literaten bildete sich heraus, die mit ihren vier Schätzen, dem Pinsel, der chinesischen Tusche, dem Tuschstein und dem Xuan-Papier, das Gelehrtenzimmer ausstatteten und damit Literatur, Kalligraphie und Malerei hervorbrachten.

Bedeutende Kunstwerke aus verschiedenen Jahrhunderten

Diese Ausstellung will das Publikum über die Welt der Literaten in die reiche chinesische Kultur einführen und ihre Bedeutung darstellen. Diese Zielsetzung wird durch Malereien der höchsten Qualität erreicht. Die Ausstellung zeigt Kunstwerke, die in der Zeit der Ming- und der Qing-Dynastie geschaffen worden sind, und solche von brillanten Künstlern des 20. Jahrhunderts, wie Qi Baishi, Li Ke’ran und Guan Liang, die wie Sterne in der Nacht die geistige Welt der chinesischen Kultur erleuchten.

Diese Kombination von bedeutendsten Meisterwerken aus der Sammlung der Kunstakademie Peking und einmaligen Einblicken in die reiche Kultur von China mit Deutungen der Symbolik ist erstmalig ausserhalb Chinas zu sehen.

Das Liechtensteinische Landesmuseum zeigt die an Superlativen ausserordentlich interessante Sonderausstellung «Eleganz und Geniessen – Alltagsleben, Weisheiten und Kunst in der chinesischen Kultur» mit Leihgaben aus der Sammlung der Kunstakademie Peking vom 28. Juni bis zum 21. Oktober 2018.

Katalog

Zur Ausstellung erscheint ein rund 350-seitiger, in Deutsch, Englisch und Chinesisch verfasster Katalog mit zahlreichen Abbildungen. Er ist für CHF 22.00 im Museumsshop erhältlich. (Prof. Dr. Rainer Vollkommer)