Spatenstich für die Restaurierung des Ringofens in Nendeln

Der Ringofen in Nendeln wurde kürzlich durch das Kulturamt unter Denkmalschutz gestellt.

In Liechtenstein gibt es ihn noch:
den Ringofen! 

Vaduz – Der Ringofen in Nendeln stellt ein einzigartiges Kulturdenkmal für die Industrie- und Sozialgeschichte Liechtensteins dar; vor einigen Wochen wurde der Ringofen durch das Amt für Kultur unter Schutz gestellt. Am Europa-Tag des Denkmals im September soll der Ofen feierlich eröffnet werden.

Die herrschaftliche Ziegelei in Nendeln war um 1740 errichtet worden, vornehmlich zur lokalen und regionalen Versorgung der Bevölkerung mit Dach- und Bodenziegeln. Mit dem Besitzerwechsel zu Johann Joseph Bickel, dessen Tätigkeit als Ziegler einer Familientradition folgte, wurden ab 1870 tiefgreifende Neuerungen im Betrieb in Nendeln durchgeführt. Besonders der Einbau eines Hoffmann’schen Ringofens um 1881 bedeutete einen technischen Quantensprung, der nun eine weitaus höhere Ziegelproduktion ermöglichte.

Die runde Form des Ofens trug dazu bei, die vorhandene Wärme effizienter zu nutzen als dies bei einem linearen Durchgang möglich wäre. Der gesamthaft über 50 m lange Ringofen ist in viele einzelne Brennkammern aufgeteilt, durch welche das Feuer schliesslich von Ofenkammer zu Ofenkammer wanderte. Dies täglich einen Brennplatz weiter bis es nach rund zwei Wochen wieder von vorne losging. Nach rund siebzig Jahren im Dornröschenschlaf soll der Ofen im Untergeschoss der Liegenschaft an der Churer Strasse 63 im Rahmen des Kulturerbejahres 2018 nun wieder freigegraben, restauriert und der Öffentlichkeit am Denkmaltag (15. September) zugänglich gemacht werden. Der feierliche Spatenstich erfolgte im Beisein von Kulturministerin Aurelia Frick. (Patrik Birrer).

Bild: Rudolf Hasler und Philipp Baumgartner, Gebr. Hilti AG,Regierungsrätin Aurelia Frick, Judith Kaiser, Bauherrenvertreterin, Patrik Birrer, Leiter Denkmalpflege, Guido Wolfinger, Präsident  Historischer Verein, Thomas Schafhauser, Architekt und Thomas Büchel,  Leiter Amt für Kultur. Quelle: IKR