Waser/USV: eine kurze Episode, die jäh zu Ende ging

Thomas Waser hat beim USV gekündigt und ihn per sofort verlassen. Er wurde von Seiten des Verbandes als Chefcoach wegen Fehlens des geforderten Diploms zur Führung einer Erstliga-Mannschaft nicht anerkannt und musste ins zweite Glied zurücktreten, was absolut nicht seinen Intentionen und Fähigkeiten entspricht.  Bild: Jürgen Posch.

 

Ex-USV-Trainer Waser: «Ich war zur
falschen Zeit am richtigen Ort»

Nach dem Abgang von Trainer Oli Ofentausek, der nach drei Jahren die wöchentliche Autofahrerei von bis zu viermal Allgäu-Eschen nicht mehr auf sich nehmen wollte und im süddeutschen Raum einen Trainerposten annahm, wurde vom USV-Vorstand Thomas Waser engagiert, der beim FC Chur bis dahin gute Arbeit geleistet hatte.

Beide Seiten waren zufrieden und schauten in eine erfolgversprechende gemeinsame Zukunft. Allerdings besass Thomas Waser nicht das vom Schweiz. Fussballverband vorgeschriebene Diplom zur Führung einer Erstliga-Mannschaft; dieses Diplom wollte er nachholen. So wurde mit dem langjährigen erfahrenen Juniorentrainer des FC St. Gallen Christoph Wild eine Zwischenlösung gefunden. Er war als Zusatztrainer und als sportlicher Leiter vom USV geholt worden. Doch der Verband spielte nicht mit. Nach den Satzungen darf nur ein Trainer, der das vorgeschriebene Diplom besitzt die Mannschaft leiten und nach aussen, auch gegenüber den Medien, vertreten. Im Wirklichkeit war aber Thomas Waser der Cheftrainer und Christoph Wild sein Co-Trainer. Dies konnte der Verband jedoch nicht gelten lassen und so musste Waser ins zweite Glied zurücktreten. Er stand in dieser Beziehung auch unter Beobachtung.

Die Mannschaft musste ab sofort von Wild als Cheftrainer geführt werden. Diese Konstellation dauerte bis kurz vor dem Lokalderby gegen den FC Balzers. Denn Thomas Waser hält in einem Mail, das uns zugespielt wurde,  fest: «Durch diese Massnahme wurde ich in meinem Wirken massiv eingeschränkt und durfte die Mannschaft daher nicht mehr wie gewünscht unterstützen. Grundsätzlich durfte ich in den Trainings und vor allem dann vor/während den Spielen nicht mehr in diesem Masse Einfluss nehmen, wie ich mir das vorstelle. Ich war wohl einfach zur falschen Zeit am richtigen Ort und hoffe sehr, dass ich meine Arbeit beim USV irgendwann nochmals richtig in Angriff nehmen kann.»

Dass es mit Thomas Waser möglicherweise zu einer Fortsetzung der Trainertätigkeit kommen kann, schloss auch USV-Präsident Horst Zech in einem TV-Interview (USV-Fan-TV) nicht aus. «Wir waren mit seiner Leistung trotz der Tabellenlage zufrieden, denn er trägt für die vielen verletzungsbedingten Ausfälle keine Verantwortung.»

Und so ging das vielversprechende Engagement jäh zu Ende. Der USV ist laut Präsident Horst Zech auf der Suche nach einem neuen Trainer für die Rückrunde. Dabei ist allerdings nicht klar, wer von den Verletzten wieder gesund ist und ins Kader zurückkehrt. Zudem ist auch nicht klar, wie es mit der erneuten Verletzung von Marco Fässler steht, der im Derby gegen den FC Balzers gar nicht eingesetzt werden konnte. Zech dankte aber auch Cheftrainer Christoph Wild für seine Bereitschaft, dem USV bis zur Winterpause zu helfen. Danach wird Wild wahrscheinlich die Funktion als Sportlicher Leiter und der Koordinationsstelle zwischen den Junioren und dem Eins wieder übernehmen.