Tour de France: Stefan Küng (CH/FL) einer der grossen Favoriten im EZF

Stefan Küng während der Tour de Suisse 2017. Er startet mit einem starken Aufgebot in London.

Heute Auftakt mit Einzelzeitfahren über 14 km in Düsseldorf

Heute startet die Tour de France, nach 30 Jahren wieder mal in Deutschland, in Düsseldorf. Dort steht  ab 14 Uhr ein Einzelzeitfahren (EZF) auf dem Programm. Und das Erfreuliche: zu den Topfavoriten auf den Tagessieg zählt der schweiz./liechtensteinische Doppelstaatsbürger Stefan Küng (BMC).

Er ist nach seinen schweren Stürzen stärker zurückgekommen als je zuvor. Ihm ist ein Sieg zuzutrauen. Sein grösster Kontrahent ist der amtierende vierfache Weltmeister Tony Martin (Kathusha-Alpecin), der in dieser Saison noch nicht so richtig in die Gänge gekommen ist.

Das EZF ist 14 km lang, aber nicht allzu schwierig. Für den dreifachen Toursieger Chris Froome (Sky) aus Grossbritannien zu wenig lang, so dass er nicht mit Biegen und Brechen gewinnen will. Für Küng droht aber Gefahr aus dem eigenen BMC-Lager, von Kapitän und dem grössten Kontrahenten auf den Gesamtsieg, von Richie Porte. Er ist ein excellenter Zeitfahrer, ein echter Spezialist.

Froome erst gehandelter Kandidat auf den Toursieg

Topfavorit der Tour 2017 ist der britische Vorjahressieger Chris Froom von der Sky-Mannschaft, der nach seinem vierten Tour-Sieg greift. Doch seine Position ist nicht so ungefährdet wie in früheren Jahren, Froome hat in dieser Saison weniger für Aufsehen gesorgt und die Konkurrenz bisher nicht dominiert.

Sein härtester Konkurrent könnte der ehemaliger Teamkollege Richie Porte(Australien/BMC) werden, der weitaus bessere Ergebnisse einfuhr.

Dazu kommt ein großer Kreis weitere Podiumskandidaten, wie der Vorjahreszweite Romain Bardet (ag2r) aus Frankreich, das Movistar-Duo Nairo Quintana(Kolumbien) und Alejandro Valverde(Spanien) oder die beiden Astana-Kapitäne Fabio Aru(Italien) und Dauphiné-Sieger Jakob Fuglsang aus Dänemark. Auch den spanischen Routinier Alberto Contador(Trek) muss man bei seiner wohl letzten Tour de France auf der Rechnung haben.

Und da wäre noch… Peter Sagan…

Der Slowake Peter Sagan (Bora-Hansgrohe):  Er ist nicht fürs Gesamtklassement geeignet. Aber dafür heißester Anwärter auf das Grüne Trikot Doch wenn die reinrassigen Sprinter ihre vielen Chancen auf Punkte bei den Flachetappen nutzen, könnte es knapper als zuletzt im Kampf ums „maillot vert“ werden. Marcel Kittel, André Greipel oder Alexander Kristoff haben es in der Hand, auch Alexander Kristoff, John Degenkolb, Arnaud Démare oder Mark Cavendish sollte man nicht unterschätzen.

Fünf harte Berge

Insgesamt werden 3540 Kilometer verteilt auf 21 Etappen zurückgelegt. Die 19. Etappe nach Salon-de-Provence ist das längste Teilstück mit 222,5 Kilometern. Am kürzesten ist (mit Ausnahme der beiden Zeitfahren) die 13. Etappe nach Foix mit 101 Kilometern.

Es stehen zwei Zeitfahren (1. und 20. Etappe) und neun Teilstücke für die Sprinter um Marcel Kittel, André Greipel und John Degenkolb auf dem Programm. 53 Bergwertungen sind zu bewältigen, darunter sieben der höchsten Kategorie.

Die Tour 2017 führt durch alle fünf großen Gebirge Frankreichs: Alpen, Pyrenäen, Zentralmassiv, Vogesen und Jura. Der Gipfel der Tour wird am 17. Juli mit dem 2642 Meter hohen Col du Galibier bezwungen. Heimliche Königsetappe ist die neunte am 9. Juli mit gleich drei Bergwertungen der höchsten Kategorie HC.

Und drei Bergankünfte

Insgesamt gibt es drei Bergankünfte, darunter als absolutes Highlight der Col d’Izoard auf der 18. Etappe am 20. Juli. Einige der berühmtesten Anstiege fehlen dieses Jahr: Die Tour 2017 ist die erste seit Ende des Zweiten Weltkriegs, die weder den Aubisque, den Tourmalet, den Mont Ventoux oder die Kletterpartie nach Alpe d’Huez im Programm hat. Zahlreiche wellige Etappen durch die Mittelgebirge bieten dafür große Chancen für eine Überraschung durch Ausreißer – auch im Hinblick auf die Gesamtwertung! (Quelle: Eurosport.de, wichtiges Radsportportal von Deutschland und Europa).