Kickboxen: Vaduzerin Prvulj wirft Europameisterin Terdin aus der Konkurrenz

Die Vaduzerin Jovana Prvulj gewann gegen die amtierende Europameisterin und Lokalmatadorin, Ursa Terdin aus Slowenien und steht im Halbfinale der EM in Maribor.

 

Europameisterschaft Maribor: Lampert und Pircher ausgeschieden

 

Nachdem am ersten Kampftag die Vorrunden ausgekämpft wurden, ging es am Mittwoch bereits um den Einzug ins Halbfinale. Den Start für das Liechtensteiner Team machte die 20-jährige Jovana Prvulj. Sie wurde gleich zum allerersten Kampf an diesem Tag gebeten.

Prvulj kämpfte souverän und zieht ins Halbfinale ein
Die zweifache Junioren-Weltmeisterin aus Vaduz hat in ihrer Karriere schon einige EM und WM-Kämpfe bestritten und dennoch war der heutige Kampf gegen die Italienerin Germana Bonanno Conti etwas Besonderes. Zum ersten Mal trat sie bei einer Erwachsenen Europameisterschaft an und wusste gleich zu überzeugen.

Die Italienerin startete mit viel Bewegung in der Offensive und versuchte Prvulj unter Druck zu setzen. Dank guter Bewegung und gezielten Schlägen zum Kopf behielt Jovana Prvulj die Oberhand und erzielte wichtige Punkte.

Mit einem guten Punktevorsprung startete die Liechtensteinerin in Runde zwei und hielt dabei ihren souveränen Kampfstil bei. Mit schnellen Kicks hielt sie die Italienerin zurück und auch in der zweiten Runde waren die geraden Faustschläge aus der Distanz Prvulj’s grösster Trumpf.

In der dritten Runde versuchte Bonanno nochmals zurück zu kommen, dies gelang ihr jedoch nicht mehr. Jovana Prvulj gewann auch die letzte Runde souverän und am Ende mit gutem Punktevorsprung. Die jüngste im Team steht nun verdient im Halbfinale gegen die amtierende Europameisterin und Lokalmatadorin, Ursa Terdin aus Slowenien.

Pircher verliert knapp gegen Österreich
Der zweite Kampf mit Liechtensteiner Beteiligung an diesem Mittwoch bestritt Patrick Pircher vom Chikudo Martial Arts. Nachdem er sich gestern gegen einen Iren durchsetzen konnte, wartete heute Valentin Kassarnig aus Österreich.

Pircher wurde früh vom Grazer Kassarnig unter Druck gesetzt und musste zu Beginn einige Punkte abgeben. Mit einem knappen Rückstand ging es für Pircher in die erste Pause.

In der zweiten Kampfrunde wurde Pircher stärker und brachte seine Angriffe besser zum Kopf und Körper des Österreichers. Pircher übernahm zunehmend das Kampfgeschehen und erkämpfte sich Punkt für Punkt zurück. Die zweite Runde ging demzufolge an die Liechtensteiner Ecke.

In der dritten Runde wurde es zu einem offenen Schlagabtausch und beide Kämpfer gingen in die Offensive. Bis zum Ende der letzten Runde blieb es offen, Kassarnig nutzte dann Unkonzentriertheiten und konnte die entscheidenden Punkte erzielen. Nach einem Sieg und einer Niederlage ist für Patrick Pircher an seiner ersten Europameisterschaft bereits vor den Medaillenrängen Schluss.

Unglückliche Umstände bei Michael Lampert
Der Bronze-Medaillengewinner von der EM 2016 traf auf Al Amin Rmadan aus Deutschland, welcher sich am Tag zuvor souverän gegen einen Ungaren durchgesetzt hat. Bevor der Kampf beginnen konnte, wurde im Liechtensteiner Team festgestellt, dass die persönliche Ausrüstung von Lampert vor Ort entwendet wurde. Innert kürzester Zeit musste ein neuer Mundschutz angefertigt und neues Equipment beschafft werden. Trotz der Vorfalls wollte Michael Lampert seinen Kampf bestreiten und es wurde ein Kampf vorgezogen, damit sich der Liechtensteiner wenigstens 15 Minuten aufwärmen konnte.

In der ersten Runde übernahm der Deutsche gleich das Kampfgeschehen und attackierte Michael Lampert mit Beinangriffen. Lampert war zu Beginn zu passiv und musste Punkte abgeben. Die erste Runde ging klar an Rmadan.

In der zweiten Runde fand Lampert besser in den Kampf und griff nun vermehrt mit den Händen an. Rmadan schwächte sich zudem selber, in dem er aufgrund von Exits Minuspunkte erhielt. Dank einer besseren Runde konnte Lampert aufholen und lag nur knapp zurück.

Die allesentscheidende dritte Runde wurde nochmals von beiden Seiten offensiver geführt, wobei der Deutsche die Überhand behielt und mit zwei schnellen Kopfkicks die Sieg bringenden Punkte erzielte.

Michael Lampert scheidet somit denkbar unglücklich aus dem Turnier aus.