FMA präsentiert Bericht zur Stabilität des Liechtensteiner Finanzsektors

Die FMA hat den Financial Stability Report 2018 zur Stabilität des Finanzsektors präsentiert. Der Bericht kommt zum Schluss, dass sich Liechtensteins Finanzsektor in einem stabilen Zustand befindet.

Ein stabiler Finanzsektor ist eine notwendige Voraussetzung für die effiziente Verteilung von Ressourcen in einer Volkswirtschaft, für ein effektives Risikomanagement im Finanzsektor und die Fähigkeit, finanzielle Schocks abfedern zu können. Die Finanzkrise hat gezeigt, dass zur Gewährleistung der Finanzmarktstabilität neben der mikroprudenziellen Perspektive – welche auf die Stabilität einzelner Institute abzielt – auch eine makroprudenzielle Aufsicht notwendig ist. In Ermangelung einer Zentralbank, welche in anderen Staa- ten in erster Linie für die Systemstabilität zuständig ist, ist in Liechtenstein die FMA für die Stabilität des Finanzsektors zuständig.

Liechtenstein hat in den letzten Jahren ein ausgewogenes System zur Gewährleistung der Finanzstabilität eingerichtet. Mit der Umsetzung des CRD-IV-Pakets im Februar 2015 sind europäische Standardinstru- mente für makroprudenzielle Politikgestaltung verfügbar geworden. Mit dem Sanierungs- und Abwicklungsgesetz ist Anfang 2017 ein einheitlicher Mechanismus für ein effizientes und effektives Krisenmanagement bei Banken und Wertpapierfirmen in Kraft getreten. Ausserdem sind die FMA und die liechtensteinische Regierung im Europäischen Ausschuss für Systemrisiken (ESRB) vertreten. Dies hat die internationale Integration Liechtensteins und die makroprudenzielle Aufsicht weiter gestärkt.

Der Financial Stability Report ist ein weiterer Baustein der makroprudenziellen Aufsicht, der zur internationalen Anerkennung, zur Stabilität des Finanzplatzes und dadurch zu dessen Erfolg beiträgt. Der Bericht kommt zum Schluss, dass sich Liechtensteins Finanzsektor in einem stabilen Zustand befindet. Während der Finanzsektor relativ zur Wirtschaftsleistung sehr gross ist, reduzieren ein vergleichsweise konservatives Geschäftsmodell, eine stabile Aktionärsstruktur, eine hohe Kapitalisierung sowie starke Liquiditäts- und Profitabilitätsindikatoren die damit verbundenen Risiken und tragen zu einem positiven Ausblick für den Finanzsektor bei. Trotzdem müssen die identifizierten Risiken – wie beispielsweise die im internationalen Vergleich relativ hohe Haushaltverschuldung – laufend beobachtet und mit entsprechenden Instrumenten adressiert werden.

Zur langfristigen Gewährleistung der Stabilität werden entsprechende Massnahmen vorgeschlagen. Als kleine offene Volkswirtschaft ist die Implementierung und Einhaltung von allen relevanten internationalen und europäischen Regulierungsstandards im Finanzmarktbereich essenziell, um Liechtensteins internationale Integration und Anerkennung gewährleisten zu können. Darüber hinaus wird sich die FMA weiterhin auf Massnahmen zur Krisenprävention konzentrieren. Um sowohl die Wahrscheinlichkeit als auch die Kosten einer Krise zu reduzieren, ist eine Stärkung der makroprudenziellen Aufsicht sowie eine Weiterentwicklung der Bankenabwicklungsinstrumenteunerlässlich.

Die Finanzmarktaufsicht (FMA) Liechtenstein sorgt gemäss ihrem gesetzlichen Auftrag für die Gewährleis- tung der Stabilität des Finanzmarktes Liechtenstein, den Schutz der Kunden, die Vermeidung von Miss- bräuchen sowie die Umsetzung und Einhaltung anerkannter internationaler Standards.

Die FMA beaufsichtigt als integrierte und unabhängige Aufsichtsbehörde die Finanzmarktteilnehmer des Finanzplatzes Liechtenstein. Sie sorgt für die Umsetzung internationaler Standards und arbeitet im Auftrag der Regierung an der Vorbereitung von Finanzmarktgesetzen mit. Auf europäischer und globaler Ebene ist die FMA in allen massgebenden Aufsichtsorganisationen vertreten.