Mehr Bio – Ein Gewinn für alle

Parteienbühne: Landtagsfraktion der Freien Liste begründet ihr Postulat

Die Landwirte Liechtensteins leisten schon heute einen wichtigen Beitrag zum Gemeinwohl mit der Bestellung der Äcker und Wiesen und der Bestossung der Alpen. Heute produzieren bereits nahezu 40% der Liechtensteiner Landwirte nach den Richtlinien von Bio-Suisse. Dieser Anteil macht uns bereits zum Bio-Weltmeister.

Bio-Bauern verdienen mehr als ihre Berufskollegen und –kolleginnen, die konventionell anbauen: Landwirte, welche nach den Richtlinien von Bio Suisse produzieren, konnten im Berichtsjahr des Agrarberichtes 2016 den Arbeitsverdienst eines «Familienjahres Arbeitseinheit» auf 90’011 Franken steigern.

Bio-Landwirte betreiben einen ökologischeren Landbau als ihre Kollegen, welche konventionell oder mit einem ökologischen Leistungsnachweis wirtschaften. Für den November-Landtag hat die Freie Liste-Fraktion ein Postulat eingereicht, welches das Ziel verfolgt, die Förderung und Stärkung einer ökologischeren Landwirtschaft zu erreichen. Die Vision der Freien Liste ist klar: Liechtenstein soll das erste Bio-Land der Welt werden. Dabei soll aber kein Zwang seitens des Gesetzgebers bestehen, dass ein Bauer nun nur noch nach Bio wirtschaften darf. Vielmehr soll die Regierung aufgefordert werden, alle möglichen Massnahmen zu treffen, die es den Landwirten erleichtern auf Bio-Produktion umzustellen. Ausserdem sollen auch flankierende Massnahmen getroffen werden, damit die Produkte optimal vermarket werden können.

Von einer ökologischeren Landwirtschaft profitieren alle: die Landwirtschaft, die Artenvielfalt, die Umwelt und somit auch der Mensch. Bio-Betriebe weisen zum Beispiel einen um einen Drittel höhere Biodiversität auf und verursachen ca. 15% weniger CO2 Ausstoss, dies im Vergleich zu herkömmlicher Landwirtschaft. Bio-Betriebe dürfen keine chemischen-synthetischen Spritzmittel und Dünger verwenden, was auch bedeutet, dass keine weiteren Neonicotinoide und kein Glyphosat mehr auf unseren Felder ausgebracht wird. Mit Bio-Betrieben verringert sich auch die Nitratbelastung in den Gewässern und somit früher oder später auch in unserem Trinkwasser.

Mit dem eingereichten Postulat lädt die Fraktion der Freien Liste die Regierung ein, die positiven Aspekte aufzuzeigen, welche eine Fokussierung auf eine stärkere Ökologisierung der Landwirtschaft für das Gemeinwohl, die regionale Wertschöpfung, die Bodenfruchtbarkeit, die Wasserqualität und die Biodiversität mit sich bringen. Ausserdem sollen die Chancen für die Landwirtschaft selbst aufgezeigt werden, welche eine Ökologisierung der Landwirtschaft in sich trägt.

Eine konsequente Ökologisierung der Landwirtschaft mit einem übergeordneten Marketing stellt zudem ein sehr gutes Argument für das Image und den Tourismus in Liechtenstein dar: Duftende Blumenwiesen am Wegesrand. Blumenwiesen, die nicht nur still daliegen, sondern in denen es zirpt und summt. Eine Idylle, die es zu vermitteln gilt.

Grösster Profiteur, grösster Gewinner aber wäre die Bevölkerung Liechtensteins.