Fast 400 neue Lehrlinge

100pro! berufsbildung liechtenstein setzt sich für die Lehrberufe ein und wurde als Initiative der Wirtschaftskammer Liechtenstein im Jahre 2010 ins Leben gerufen. Bild: Ivan Schurti, Bereichsleiter 100pro! während eines family-day.

In diesen Tagen sind Liechtensteins Lehrlinge in ihre Ausbildung gestartet. Die Lehre gilt nach wie vor als Erfolgsmodell, und die Verantwortlichen aus Politik, Industrie und Gewerbe stehen mit Überzeugung hinter dem dualen Bildungsweg. 

Text: Heribert Beck

 

385 Lehrlinge haben gemäss Auskunft von Werner Kranz, dem Leiter des Amts für Berufsbildung und Berufsberatung, in diesem Jahr mit ihrem dualen Berufsbildungsweg, der Kombination aus praktischer Ausbildung im Lehrbetrieb und Berufsschule, begonnen. Mit weitem Abstand am beliebtesten war dabei die kaufmännische Berufsbildung mit 80 neuen Lernenden. Die insgesamt 385 Lehrlinge treten in die Fussstapfen eines sehr erfolgreichen Jahrgangs, der im Sommer seine Lehre erfolgreich beendet hat. 338 junge Berufsleute erhielten ihre Fähigkeitszeugnisse und Notenausweise.

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Know-how für Liechtenstein
«Sie sind wichtige Fachkräfte für die Zukunft Liechtensteins, und wir alle sind auf Ihr Know-how und Ihren Lebensrucksack angewiesen», sagte etwa Bildungsministerin Dominique Gantenbein bei der Lehrabschlussfeier des Gewerbes. 

Alle zur Prüfung angetretenen Lehrlinge haben ihre Abschlussprüfung bestanden, wozu die Regierungsrätin herzlich gratulierte und sich im Namen der Gesamtregierung bei ihnen bedankte. «Jeder Abschluss hat auch einen Anschluss», sagte Dominique Gantenbein weiter und verwies auf die hohe Durchlässigkeit, die das duale Bildungssystem biete, wenn die Lehrabsolventen nur genügend Flexibilität – eine Schlüsselkompetenz in der heutigen Zeit – an den Tag legten. Die Regierung ihrerseits sei bestrebt, die idealen Rahmenbedingungen für ein optimales berufliches Weiterkommen der Lehrabsolventen zu schaffen.

 

Meilenstein und Startschuss
Bei der Lehrabschlussfeier der Industrie- und Handelskammer (LIHK) überbrachte Regierungschef-Stellvertreter Daniel Risch die Grussworte der Regierung. Auch er sprach den erfolgreichen Absolventen ein gros1111ses Lob aus, hätten sie doch mit viel Einsatz und Willen die erste berufliche Hürde genommen. Dass sich die duale Ausbildung in Liechtenstein auf einem sehr hohen Niveau bewege, habe in der Vergangenheit die erfolgreiche Teilnahme an den World Skills gezeigt. Daniel Risch betonte aber ebenfalls, dass mit dem Lehrdiplom die Ausbildung noch lange nicht abgeschlossen sei. Vielmehr müssten die Absolventen jetzt auf permanente Weiterbildung setzen und die Herausforderungen der Zukunft annehmen. Sie dürften die Augen nicht vor neuen Trends, wie zum Beispiel der Digitalisierung, verschliessen.

Motiviert ins Berufsleben
Für die frisch gebackenen Lehranfänger ist es zwar erst losgegangen mit der drei- bzw. vierjährigen Ausbildung. Die motivierenden Worte der Regierungsmitglieder und das Beispiel der Lehrabgänger 2018 dürften aber Ansporn sein, den eigenen Start ins Berufsleben erfolgreich zu gestalten und in einigen Jahren selbst auf der Bühne zu stehen, um die Zeugnisse in Empfang zu nehmen.

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100pro! Am Puls der Zeit

100pro! Ist eine Initiative der Wirtschaftskammer. Sie setzt sich zum Beispiel ein, dass kleinere Betriebe im Verbund miteinander Lehrstellen anbieten können. Sie unterstützt ausserdem Lernende, die Hilfe benötigen, und Firmen gleichermassen. Ivan Schurte ist der zuständige Bereichsleiter.

 

Was steckt hinter 100pro?
Ivan Schurte:
«100pro! berufsbildung liechtenstein» setzt sich für die Lehrberufe ein und wurde als Initiative der Wirtschaftskammer Liechtenstein im Jahre 2010 ins Leben gerufen. Durch die finanzielle Unterstützung des Ministeriums für Wirtschaft und der Wirtschaftskammer Liechtenstein wurde es möglich, die notwendige Unterstützung für Lernende und Lehrbetriebe bieten zu können. Das Lernenden- und Betriebs-Coaching entwickelt sich stets nach den Bedürfnissen der Lehrbetriebe und Lernenden weiter. Durch die Umsetzung der Bedürfnisse in konkrete Dienstleistungen stellen wir sicher, stets am Puls der Zeit zu sein. Bei der Verbundausbildung bieten wir Hand für jene Betriebe, welche keine ganzheitliche Ausbildung offerieren können bzw. nicht die Ressourcen für einen Lernenden haben. Die Verbundausbildung wurde 2017 und 2018 durch «best place to start» als einer der besten Lehrbetriebe in der Schweiz ausgezeichnet. Unser Name steht für unseren Inhalt: Zu 100 Prozent setzen wir uns für die Berufsbildung ein und lassen unseren Funken täglich auf 150 Lernende in rund 60 verschiedenen Betrieben überspringen. Wir überzeugen durch Qualität, Leidenschaft und Sensibilität für unsere Kunden.

In diesem Jahr haben alle Lehrabgänger des Liechtensteiner Gewerbes die LAP bestanden. Wie viele von Ihnen waren im 100pro-Programm?
Sieben von sieben Verbundlernenden haben bestanden, im Betriebs-Coaching haben 15 von 16 Lernenden und beim Lernenden-Coaching 18 von 20 Absolventen bestanden. 

Wie werten Sie diesen Erfolg?
Rein die Quote würde ich als Erfolg sehen, jedoch sind es für mich nicht die Zahlen, sondern die Menschen, die zählen. Es kommt leider auch vor, dass Lernende sich sehr bemühen und dann der Erfolg trotzdem unerwartet ausbleibt. Dies stimmt mich jedes Mal traurig. 

Ein Angebot von 100pro! ist der Family-Day am 25. August. Was erwartet die angehenden Berufsleute dort?
Der Family-Day 2019 ist der Startschuss für die Rekrutierung in all unseren Produkten. Wir schreiben im Betriebs-Coaching und in der Verbundausbildung über 30 Lehrstellen aus. Am Family-Day stellen wir allen Interessierten 100pro! und unsere Rekrutierungs-Prozesse vor. Die Schüler, Eltern, Lehrer etc. können vor Ort mit Lernenden oder Berufsbildnern sprechen. In einer Art Marktplatz kann jeder die Infos abholen, welche ihn interessieren. Natürlich gehört zum Gipfeltreffen auch ein Gipfeli für jeden Teilnehmer. Anmeldungen sind unter 100pro.li möglich. 

Was ist dieses Jahr neu am Family-Day?
Wir wollen mit den Besuchern mehr Interaktionen. Bisher hatten wir eher Diskussionsrunden auf dem Podium. Dieses Mal wird es ein Initialreferat geben und danach holt sich jeder seine individuellen Informationen ab. 

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