Es ist sehr ruhig um Albin Johann geworden. In den liechtensteinischen Fussballkreisen fragt man sich, was mit Albin los ist: Ist er noch beim FC Vaduz? Ist er noch bei MBPI AG oder ist er gar ausgewandert? Die lie:zeit hat nachgefragt. Interview: Herbert Oehri

Als der grosse „Macher“ des FC Vaduz im ganze Land bekannt, der den Traditionsverein aus der Residenz bis in die höchste Schweizer Liga geführt hat, ist der sympathische Tiroler Albin JOHANN zu einer Person des öffentlichen Lebens geworden. Wir haben Albin, der mehr als dreissig Jahre im Lande lebt und Liechtenstein zu seinem Lebensmittelpunkt gemacht hat, zu einem Interview gebeten.

Albin, in den letzten Jahren ist es sehr ruhig um deine Person geworden. Kannst du unserer Leserschaft verraten, was du nach deinem Rücktritt als FCV-Boss jetzt machst?
Albin Johann: Erst einmal geniesse ich diese Ruhe und freue mich über zumindest zwei Jahre Super League des FC Vaduz, wobei ich überzeugt bin, dass weitere folgen werden. Beruflich habe ich mich ebenfalls neu ausgerichtet. Mit Wirkung vom 1. Januar 2013 bin ich von der operativen (MBPI AG) auf die strategische Seite unserer Gruppe gewechselt und habe dort das Präsidium unserer Holding (Euro Atlantic Foundation – kurz EAF) übernommen. Zusätzlich bin ich in mehreren gemeinnützigen Stiftungen ehrenamtlich tätig.

Dank deinem Engagement als Präsident und als Vertreter der MBPI-Gruppe ist der FC Vaduz bis in die höchste Schweizer Profiklasse aufgestiegen. Ruth Ospelt wurde zu deiner Nachfolgerin berufen. Wie ist deine Rolle beim FCV zu sehen, nachdem deine Firma zu den grössten Geldgebern des FC Vaduz zählt?
Die MBPI AG ist nicht meine Firma, sondern ein Family Office, welches ausschliesslich für die EAF-Gruppe tätig ist. Ich vertrete weiterhin unsere Sponsoring-Interessen gegenüber dem FC Vaduz und nehme zusätzlich Einsitz in die Transferkommission des FCV.

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Albin Johann, Triesen: «Liechtenstein ist zu meiner Heimat geworden.»

Der Sponsoring-Vertrag zwischen dem FC Vaduz und der MBPI dauert bis Juni 2017. Wird sich die MBPI auch über dieses Datum hinaus als Geldgeber des Proficlubs Vaduz engagieren?
Es sprechen derzeit keinerlei Gründe gegen eine Fortführung der seit Ende 2002 bestehenden und bewährten Zusammenarbeit mit dem FC Vaduz und wir werden zu gegebener Zeit mit den Verantwortlichen des FC Vaduz das Gespräch suchen.

Erlaube mir noch einige Fragen zu deiner Person: Du wohnst in Triesen, deine Frau Eva ist eine Triesnerin, ihr habt zwei Töchter und du lebst mehr als drei Jahrzehnte in Liechtenstein. Hast du dich nie mit dem Gedanken vertraut gemacht, als fast 100prozentiger Liechtensteiner, die Liechtensteiner Staatsbürgerschaft anzunehmen?
Der Gedanke die Liechtensteiner Staatsbürgerschaft anzunehmen verfolgt mich tatsächlich schon seit längerem. Triesen ist mein Zuhause und nach so langer Zeit auch meine Heimat geworden. Nur fällt es mir immer noch schwer, meine beiden Pässe (Oesterreich und Schweiz) gegen einen Pass einzutauschen. Hier vermisse ich auch die Gleichberechtigung, obwohl ich meinen drei Damen, die ja Liechtensteinerinnen sind, die zusätzlich erhaltenen zwei Staatsbürgerschaften von Herzen gönne.

Eine letzte Frage: Was macht Albin Johann in seiner Freizeit. Früher hast du im Balzner II Fussball gespielt, später noch eine Zeit lang bei den Triesner Senioren. Gibt es für dich noch aktiven Fussball, oder hast du andere Hobbys?
Der aktive Fussball beschränkt sich auf ein gelegentliches freundschaftliches Messen an einem „Grümpelturnier“, meistens mit schmerzhaften Auswirkungen. Ansonsten bin ich gerne mit dem Rennrad unterwegs oder beim Wandern und Skifahren im Malbun anzutreffen.


 

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