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Postchef Peter Beck: „Kerngeschäft ist grundsätzlich in gesundem Zustand“

Im Geschäftsbericht 2014 wird auf die finanziellen Probleme hingewiesen. (Screenshots: lie:zeit)

Wie die lie:zeit exklusiv berichtete, übt die renommierte KPMG in Zürich in einem Prüfbericht massive Kritik an der früheren Geschäftsleitung der liechtensteinischen Post AG. Zu den Übernahmen zweier ausländischer Firmen, die letztlich mitverantwortlich waren für die aktuelle finanzielle Misere der Post, schreibt die KMPG wörtlich: „Beide Akquisitionsprozesse weisen nach Ansicht der KPMG wesentliche Mängel auf.“ Nun reagiert Postchef Peter Beck auf die Vorwürfe.

Die Liechtensteinische Post AG braucht dringend frisches Geld: Insgesamt 12 Millionen Franken – 3 Millionen steuert die Schweizerische Post bei – sollen der heimischen Post wieder auf die Beine helfen. Im November-Landtag steht die Rettung der Post auf der Traktandenliste. „Die Liechtensteinische Post AG befindet sich in einem tiefgreifenden Veränderungsprozess“, erklärt Postchef Peter Beck auf „lie:zeit“-Anfrage. In der Vergangenheit seien strategische Akquisitionen getätigt worden, die sich mittlerweile als grosse Belastung für die Post herausgestellt hätten. Über diese Probleme habe die Post die Aktionäre offen und transparent informiert, sagt Beck und betont: „Das Kerngeschäft der Post ist grundsätzlich in einem gesunden Zustand. Bezüglich der Tochterunternehmen DIG und newtron werden derzeit alle strategischen Optionen geprüft. Ein Verkauf wird nicht ausgeschlossen. Wichtig ist, dass sich die Post künftig wieder auf ihre Kernkompetenzen konzentriert und mit ihrem Team und der neuen Führung möglichst bald wieder an der Zukunft arbeiten kann.“

Gegenüber der „lie:zeit“ nahm Peter Beck auch Stellung zum Prüfbericht der KPMG.

lie:zeit: Inwiefern können Sie die Kritik der KPMG nachvollziehen?

Postchef Peter Beck

Peter Beck: Es geht in der aktuellen Situation weniger darum, ob die Kritik nachvollzogen werden kann, sondern darum, offen und transparent über die Entwicklungen zu informieren, die zur aktuellen Situation geführt. Dafür haben wir den Bericht bei der KPMG in Auftrag gegeben.

Hat die KPMG falsche Schlüsse gezogen?
Beim Bericht der KPMG handelt es sich um einen Expertenbericht, der auf Basis umfassender Dokumente und einzelner Interviews erstellt wurde. Darin werden Fakten dargestellt sowie die entsprechende Expertenmeinung der KPMG dazu. Es geht also nicht um „richtig“ oder „falsch“, sondern um die Meinung dieser ausgewiesenen Experten zu den entsprechenden Vorgängen.

Wie reagiert die Post auf den Bericht der KPMG?
Wir haben in diesem Zusammenhang die Regierung als Vertreterin des Landes als Hauptaktionärin sowie die Schweizerische Post als Minderheitsaktionärin offen und transparent informiert. Es wird derzeit von Experten aufgearbeitet, ob es Punkte im Bericht gibt, bei denen die Verantwortlichkeit der Organe der Post umfassender geprüft werden muss.

Wird die Post die Akquisitionen der DIG und der Newtron noch einmal intern prüfen?
Sinn und Zweck des detaillierten Berichtes der KPMG war es, eine unabhängige Expertenmeinung dazu einzuholen. Insofern erübrigt sich diese Frage.

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