Verdauungstrakt auf dem Prüfstand

Koloskopie und Gastroskopie dienen der eingehenden Untersuchung des Magen-Darm-Traktes. In der Medicnova Privatklinik werden die schonenden und in der Regel schmerzlosen Untersuchungen sowohl zur Abklärung von Beschwerden als auch zur Vorsorge angeboten.

 

Völlegefühl, Sodbrennen, Verstopfung, Durchfall, Erbrechen, Übelkeit – so gut wie jeder war schon einmal mit Beschwerden im Magen-Darm-Trakt konfrontiert. Während viele dieser Beschwerden eher harmlose Ursachen (z.B. «falsches» Essen, Magen-Darm-
Grippe) haben und schnell vergehen, können sie jedoch auch erste Hinweise auf schwerwiegende Erkrankungen sein. Anhaltende Magenbeschwerden können etwa auf eine Gastritis (Magenschleimhautentzündung), ein Mageng eschwür oder gar ein Magenkarzinom (Magenkrebs) hindeuten, anhaltender Durchfall, schwere Verstopfung, starke Blähungen oder gar Blut im Stuhl auf eine schwerwiegende Darmerkrankung – von Reizdarm über Morbus Crohn bis zu Darmkrebs.

Volkskrankheit Dickdarmkrebs
Die Ursachen dieser Krankheiten sind wie die Symptome sehr vielfältig, daher ist eine seriöse Abklärung dringend zu empfehlen. Gesichert ist, dass bei deren Entstehung der Lebensstil und die Genetik meist eine bedeutende Rolle spielen. Dies trifft insbesondere auf eine der häufigsten Krebserkrankungen weltweit zu: den Dickdarmkrebs. «Allein in der Schweiz erkranken jedes Jahr über 4000 Menschen an einem Dickdarm-Karzinom. Man geht davon aus, dass rund zehn Prozent der auftretenden Fälle auf familiäre Veranlagung zurückgehen, 90 Prozent entstehen sporadisch, also ohne genetische Prädisposition. Begünstigt wird die Entstehung von Dickdarmkrebs durch Faktoren wie zunehmendes Lebensalter, ungesunde Ernährung, Bewegungsmangel, Übergewicht, Rauchen und Alkoholkonsum», erklärt Prof. Dr. Yildiz Yildiz, Chefärztin Innere Medizin in der Medicnova.

Wird Dickdarmkrebs rechtzeitig erkannt, ist er sehr gut heilbar.

Prof. Dr. Yildiz Yildiz

 

Darmkrebs vorbeugen und erkennen
Da dem Lebensalter eine entscheidende Rolle zugeschrieben wird – das Darmkrebs-Risiko steigt ab dem 5. Lebensjahrzehnt deutlich – und weil frühzeitig erkannter Dickdarmkrebs gut behandelt werden kann, kommt der Vorsorge eine große Bedeutung zu. «Im Gegensatz zu vielen anderen Tumoren gibt es bei Dickdarmkrebs gute Vorsorge- Methoden. Konkret werden jährliche Stuhluntersuchungen auf okkultes, also nicht sichtbares Blut sowie ab dem 50. Lebensjahr eine Darmspiegelung empfohlen, wobei das Intervall der Folgeuntersuchung vom individuellen Risikoprofil abhängt. Denn der Darmkrebs entwickelt sich nicht von heute auf morgen, und rechtzeitig erkannt, ist er sehr gut heilbar», erklärt die Spezialistin Prof. Yildiz. Ist eine familiäre Vorbelastung gegeben, wodurch sich das Risiko an Darmkrebs zu erkranken ungefähr verdreifacht, sind Vorsorgemaßnahmen schon im jüngeren Lebensalter empfehlenswert. Vor der Untersuchung wird ein Abführmittel zur Reinigung des Darmes eingenommen. Während der Darmspiegelung können z.B. Gewebeproben entnommen und Polypen (Gewebe-wucherungen), aus denen sich die Dickdarmtumore überwiegend entwickeln, entfernt werden. «Bei uns werden die meisten Koloskopien – zur Vorsorge, aber auch zur Abklärung anderer Erkrankungen im Darmtrakt, wie etwa Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa, einer chronischen Entzündung des Darmes – ambulant durchgeführt. Das heisst, der Patient kann die Klinik nach einigen Stunden schon wieder verlassen», erklärt Prof. Yildiz.

Magenbeschwerden abklären
Ähnlich wie die Koloskopie funktioniert die so genannte Gastroskopie, die Magenspieglung. Bei beiden Methoden werden flexible Endoskope, also spezielle Kameras onden, eingesetzt, wobei bei der Gastroskopie der obere Verdauungstrakt, d.h. Speiseröhre, Magen und Zwölffingerdarm, eingehend untersucht wird. Auch hier können zudem Gewebeproben entnommen werden, um Krebs-zellen festzustellen bzw. auszuschliessen. «Die Magenspiegelung dient zur Abklärung von anhaltenden Oberbauchbeschwerden, länger anhaltenden Durchfällen und Sodbrennen. Im Rahmen der Vorsorge wird die Magenspiegelung auch häufig gemeinsam mit bzw. unmittelbar vor oder nach einer Darmspiegelung durchgeführt. So kann beinahe der ganze Verdauungstrakt beurteilt werden», weiss Dr. Riml.

Mittels Magen- und Darmspiegelung kann fast der gesamte Verdauungstrakt beurteilt werden.

Dr. Patricia Riml

 

Risikoarm und weitgehend schmerzlos
Wie bei allen Behandlungen können natürlich auch bei endoskopischen Untersuchungen wie Koloskopie und Gastroskopie Komplikationen auftreten. Das Risiko dafür ist aber äusserst gering und etwaige Zwischen fälle, wie leichte Blutungen, sind gut beherrschbar. Um die Untersuchungen so angenehm wie möglich zu gestalten, wird ein leichtes Schlafmittel verabreicht. «Grundsätzlich sind beide Untersuchungen auch ohne Betäubung möglich, aber wir empfehlen eine sanfte Medikation. Die meisten Patienten bekommen dann von der Untersuchung gar nichts mit und sind angenehm überrascht, wenn ‹plötzlich› – das ist zumindest ihre Wahrnehmung – alles schon wieder vorbei ist», schmunzeln die beiden erfahrenen Internistinnen.