Timeout Schule feiert 10-jähriges Jubiläum

Foto: Von links - Arnold Kind (Leiter Schulamt), Bildungsministerin Dominique Gantenbein, Alessandra Basaran (Lehrerin) und Corina Dürr (Schulleiterin) anlässlich der Feier zum 10-jährigen Jubiläum der Timeout Schule Liechtenstein.

Regierungsrätin Dominique Gantenbein: «Reintegration im Zentrum des Bildungsauftrags»

Vaduz – Seit 10 Jahren leistet die Timeout Schule hervorragende Arbeit, wenn es darum geht, Jugendlichen mit Problemen dabei zu helfen, sich wieder in die Stammklasse zu integrieren. Am Dienstag, 22. Mai 2018 erhielten die Gäste an der Jubiläumsfeier in Gamprin einen Einblick in die Arbeit der Verantwortlichen.

Die Timeout Schule ist für das liechtensteinische Schulwesen eine wichtige Institution geworden. Findet sich eine Schülerin, oder ein Schüler im regulären Schulsystem und in der Klasse trotz intensiver Bemühungen nicht mehr zurecht, bietet die Timeout Schule in Gamprin für beide Seiten eine Auszeit. Neben der Vermittlung des Lernstoffes, werden die betroffenen Jugendlichen von Lehrpersonen, Sozialpädagoginnen und -pädagogen während 12 bis 24 Wochen intensiv darin unterstützt, sich wieder besser in ihr soziales Umfeld integrieren zu können. Eine Chance, die durchschnittlich 15 Schülerinnen und Schüler aus der Sekundarstufe l pro Jahr zugutekommt.

„Durch die Timeout Schule haben wir in Liechtenstein bewiesen, dass eine sogenannte Auszeit auch im Bildungsbereich sinnvoll sein kann, wenn das Ziel der Reintegration immer im Zentrum des Bildungsauftrages steht“, sagte Bildungsministerin Dominique Gantenbein im Rahmen der 10-Jahres-Jubläumsfeier und würdigte die grosse Leistung, für die sie allen Beteiligten herzlich dankte.

Breite Unterstützung

Nach den einleitenden Worten von Schulinspektor Walter Noser, stellten Schulleiterin Corina Dürr und ihr Team den Gästen ihre Tätigkeitsfelder vor. In ihrer Arbeit steht neben der Vermittlung von Lernstoff vor allem die Stärkung des Selbstwertgefühls und des Verantwortungsbewusstseins der Jugendlichen im Vordergrund. Um Letzteres zu fördern gehört die Mitarbeit in Haus und Garten sowie bei der Zubereitung der Mahlzeiten zu ihren täglichen Aufgaben.

Zusätzlich wird durch die Methode der Erlebnispädagogik zielorientiert an der Entwicklung ihrer Persönlichkeit und ihrem sozialen Handeln gearbeitet. Die Arbeit der Sozialpädagogen und Sozialarbeiter fokussiert aber nicht allein auf die Jugendlichen. Im Rahmen der Multifamilienarbeit werden auch die Eltern darin unterstützt, neue Verhaltensmuster auszuprobieren und zu einer besseren Eltern-Kind-Beziehung beizutragen.

Das Ziel der Timeout Schule, die Jugendlichen nach der Auszeit wieder in ihre Stammschule zu integrieren, wird in den meisten Fällen erreicht. Rund 70 Prozent kehren wieder in ihre Klasse zurück. Sieben Prozent gehen direkt in eine Lehre. Ist beides nicht möglich, werden passende Anschlusslösungen gesucht. (Johann Wucherer)