Andrea Nahles mit Zweidrittelsmehrheit zur neuen SPD-Vorsitzenden gewählt

Andrea Nahles (47) ist heute am 22.April zur neuen Parteivorsitzenden der SPD gewählt worden. 

Erwartete SPD-Chefin 

Neue Vorsitzende der SPD ist Bundestagsfraktionschefin Andrea Nahles. Beim außerordentlichen Bundesparteitag in Wiesbaden wurde die 47-Jährige Rheinland-Pfälzerin am Sonntag (14.15 Uhr) mit 66,35 Prozent der Stimmen an die Spitze der Partei gewählt. Sie setzte sich damit gegen die Flensburger Oberbürgermeisterin Simone Lange durch.

 

Biografie der Politikerin Andrea Nahles

Andrea Maria Nahles (* 20. Juni 1970 in Mendig) ist eine deutsche Politikerin der SPD. Seit dem 27. September 2017 ist sie Vorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion.[1] Zuvor war sie von 2009 bis 2013 SPD-Generalsekretärin und von 2013 bis 2017 Bundesministerin für Arbeit und Soziales im Kabinett Merkel III. Am Parteitag der SPD am 22. April 2018 wurde Nahles mit 66.37 % der Stimmen zur neuen Parteivorsitzenden gewählt.

Herkunft, Studium und Privates (1970 bis 1998)

Andrea Nahles und ihr jüngerer Bruder wuchsen als Kinder des Maurermeisters Alfred Nahles (1941–2014) und seiner Frau Gertrud (geb. Gondert) in einer katholisch geprägten Mittelschichtsfamilie in Weiler (bei Mayen) in der Vulkaneifel auf. In Weiler besuchte Nahles bis 1980 die Grundschule. In Mayen war sie von 1980 bis 1986 Realschülerin an der heutigen Albert-Schweitzer-Realschule plus. Am Megina-Gymnasium Mayen erreichte Nahles 1989 die allgemeine Hochschulreife. In der Abiturzeitung des Jahrgangs 1989 gab sie als Berufswunsch „Hausfrau oder Bundeskanzlerin“ an.

Nahles studierte 20 Semester neuere und ältere Germanistik sowie Politikwissenschaften an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität zu Bonn. Ihre Magisterarbeit aus dem Jahr 1999 mit dem Titel Funktion von Katastrophen im Serien-Liebesroman reichte sie bei Jürgen Fohrmann ein. Während ihres Studiums war sie Mitarbeiterin eines Bundestagsabgeordneten. Als Literaturwissenschaftlerin wurde sie 2004 Doktorandin am Germanistischen Seminar, der Arbeitstitel ihrer geplanten Doktorarbeit lautete Walter Scotts Einfluss auf die Entwicklung des historischen Romans in Deutschland. Mit ihrem Wiedereinzug in den Bundestag 2005 stellte Nahles die Arbeit an ihrer Promotion ein.

Andrea Nahles bewohnt in Weiler als alleinerziehende Mutter einen Bauernhof, auf dem schon ihre Urgroßeltern gelebt hatten. Sie ist praktizierende Katholikin und gibt ihren Glauben als Grund für ihr politisches Engagement an. Seit ihrer Taufe 1970 ist sie Mitglied der Pfarrei St. Kastor in Weiler und war dort in den 1970er-Jahren eine der ersten Messdienerinnen. 2009 veröffentlichte sie ihre Biografie mit dem Titel Frau, gläubig, links. Was mir wichtig ist. Wegen eines Hüftleidens nach einem Autounfall ist sie schwerbehindert (GdB 50). Von 1997 bis 2007 war Andrea Nahles mit dem Gewerkschaftsfunktionär und damaligen Vorstandsmitglied (ThyssenKrupp Elevator, Audi und Volkswagen AG) Horst Neumann liiert. Am 18. Juni 2010 heiratete sie den Kunsthistoriker Marcus Frings. 2011 brachte sie eine Tochter zur Welt und nahm acht Wochen nach der Geburt ihre Berufstätigkeit wieder auf. Am 15. Januar 2016 teilte das Ehepaar Nahles/Frings der Öffentlichkeit seine Trennung mit.

SPD-Politikerin seit 1988

Andrea Nahles trat als 18-jährige Gymnasiastin in die SPD ein und war 1989 in Weiler Mitbegründerin eines Ortsvereins der SPD. Nahles ist seit 1997 Mitglied im SPD-Parteivorstand und gehört seit 2003 dem SPD-Präsidium an. Sie leitete die Projektgruppe Bürgerversicherung des SPD-Parteivorstandes. Seit 2000 war sie Gründungsvorsitzende des Forums Demokratische Linke 21, das als ein Zusammenschluss von SPD-Linken an die Stelle des Frankfurter Kreises getreten ist. Den Vorsitz übergab sie am 15. Februar 2008 an Björn Böhning. Im Jahr 2014 trat Nahles wegen der Kritik an den Ausnahmeregelungen des Mindestlohns aus dem Forum Demokratische Linke 21 aus.[23] Von 2002 bis 2003 war sie im IG-Metall-Verbindungsbüro Berlin beschäftigt. Bei den Diskussionen zur Agenda 2010 wurde sie zu den führenden parteiinternen Kritikern dieser Politik von Gerhard Schröder gezählt. Quelle: Wikipedia