Am Sonntag ab 11 Uhr: Paris-Roubaix, Königin der Rad-Klassiker

Greg Van Avermaet (BMC), der Vorjahressieger, zählt zu engsten Kreis der Favoriten.

Viele Namen, einige heisse Favoriten,
aber nur ein Sieger… 

Es ist wahrscheinlich das härteste Eintagesrennen für Berufsradfahrer der Welt: Paris-Roubaix, ein Höllenritt auf 256 Kilometer, davon 54 km auf Pflastersteinen aus der Zeit Napoleons. Nur die stärksten Fahrer, die auf die Klassikerrennen prädestiniert und beinhart sind, kommen durch.

Viele aber müssen in der «Hölle des Nordens» wie das Rennen oft genannt wird, einfach aus Müdigkeit aufgeben. Das Rennen wird in Eurosport vom Start bis ins Ziel im Velodrome von Roubaix ab 11 Uhr übertragen.

Berüchtigt sind die 29 Streckenabschnitte auf Kopfsteinpflaster. Ein Härtetest für Mensch und Maschine. „Du hast auch Stunden nach dem Rennen noch zittrige Hände“, sagen World-Tour-Profis und nennen es «ein unvergessliches Erlebnis. Links und rechts stehen im Wald von Arenberg die Leute neben dir Spalier und brüllen dich vorwärts.“

Ein Lied von der Härte der Frühjahrsklassiker kann auch der italienische Ausnahmekönner Vincenzo Nibali singen. Der Spezialist für die Grand Tours wagte letzten Sonntag einen Abstecher zur Flandern-Rundfahrt. „Ich habe mich wie in einer Waschküche gefühlt. Es war vom Start weg ein Sprintrennen“, sagte Nibali danach.

Einige Favoriten

Das Quick-Step-Team, das die diesjährige Klassiker-Saison so dominierte wie selten zuvor eine Mannschaft, stellt auch bei Paris–Roubaix die Favoriten. Doch sie erwartet erneut ein heißer Tanz. Denn größter Gegner um den Sieg ist einmal mehr die Strecke, die obendrein vom feuchten Wetter der letzten Tage noch schwieriger ist. „Du kannst jederzeit einen Defekt haben, und alles ist vorbei“, sagt Vorjahressieger Greg Van Avermaet. Österreichs Farben vertritt Marco Haller (Katusha), der schon in Flandern in einer Spitzengruppe gefiel.

Stefan Küng auf den Spuren Van Avermaets

Und viele wollen den schweizerisch/liechtensteinischen Doppelbürger Stefan Küng im BMC-Team anstelle seines Teamkollegen Van Avermaet als Kapitän sehen. Der 24jährige Thurgauer ist zweifellos ein Klassiker-Talent, der Greg Van Avermaet bereits in den Frühjahrsklassikern des Jahres 2018 wertvolle Hilfeleistung stellte. Aber viele sagen auch, dass Küng heute schon besser sei als Van Avermaet, einer der ganz grossen Spezialisten, der seinen Erfolg aus dem  Vorjahr wiederholen möchte. Küng ist wahrscheinlich noch nicht soweit wie Avermaet, aber wandelt auf seinen erfolgreichen Spuren.