Qualitativ erfolgreich, wirtschaftlich unter Druck

Ab 1. Januar 2019 gilt das Prinzip: «Ambulant vor stationär»

 

Medicnova leitet notwendige Optimierungsmassnahmen ein /Antrag auf OKP-Zulassung für gesamtes Leistungsspektrum gestellt

 

Die Medicnova Privatklinik AG blickt auf ein ambivalentes erstes Betriebsjahr zurück. Während man sich insbesondere in punkto medizinischer Qualität und Akzeptanz in der Bevölkerung über schöne Erfolge freuen kann, erweist sich die Finanzsituation als angespannt: „Einerseits waren die Anlaufkosten höher als erwartet und andererseits macht uns die Ungleichbehandlung bei der Tarifgestaltung – Stichwort fehlender Staatsbeitrag – deutlich mehr zu schaffen, als zunächst angenommen. Dies zwingt uns dazu, kurzfristig Massnahmen zu ergreifen, um die ungünstige Kostenentwicklung in den Griff zu bekommen“, erklärt Verwaltungsratspräsident Dr. Hansjörg Marxer.

Nachdem nun die Zahlen des ersten Betriebsjahres auf dem Tisch liegen, steht für die Verantwortlichen der Medicnova fest: Es braucht eine Kurskorrektur. „Nachdem wir gezwungen sind, mit viel weniger Geld pro Patient auszukommen, als andere Spitäler der Region, werden wir die laufenden Kosten deutlich senken müssen, um wirtschaftlich überleben zu können“, sagt Marxer. Daher sei nun auch ein gewisser Stellenabbau notwendig, über den die Belegschaft heute durch die Geschäftsführung informiert wurde. „Natürlich erfolgt die Reduktion im Personalbereich immer vor dem Hintergrund, die hohe Behandlungs- und Servicequalität für unsere Patienten zu erhalten“, betont Marxer.

FL Gesundheitspolitik muss hinterfragt werden 

In diesem Zusammenhang kommt der Verwaltungsrat nicht umhin, die Rolle der liechtensteinischen Gesundheitspolitik zu hinterfragen, die aus seiner Sicht nicht unwesentlich zur aktuell schwierigen Finanzsituation der Medicnova beiträgt: „Leider geben die politisch Verantwortlichen das Steuergeld der Bürger offenbar lieber über der Grenze aus, als im Land. Wenn wir nur einen Teil der öffentlichen Gelder, die derzeit in die Spitäler der Ostschweiz fliessen, bekommen würden, sähe die Situation anders aus. Wir brauchen keine Defizit-Garantie, das finanzielle Risiko tragen – anders als etwa beim Landesspital – unsere privaten Investoren. Aber wir wollen und brauchen eine tarifliche Gleichstellung mit Spitälern wie Grabs oder Chur.“

Das wäre, so Marxer, nicht nur gerecht, sondern würde auch dafür sorgen, dass die Medicnova weiterhin ihren wertvollen Beitrag zur Gesundheitsversorgung in der Region und zur Wertschöpfung in Liechtenstein leisten könne.

Antrag auf OKP-Zulassung für das ganze Leistungsangebot

Vor diesem Hintergrund wird die Medicnova noch im April einen Antrag auf OKP-Zulassung für das gesamte Leistungsangebot stellen, wie Marxer erklärt: „Derzeit sind unsere Anträge für Kardiologie und Gefässchirurgie, die schon seit bald zwei Jahren bei der Regierung vorliegen, leider noch immer unbeantwortet. Nachdem wir aber überzeugt sind, dass es nicht im Interesse des Landes liegen kann, einem grossen Teil der Bevölkerung den Zugang zur Medicnova zu verwehren und damit auch noch das Überleben der Klinik aufs Spiel zu setzen, stellen wir nun den Gesamtantrag.

Dass die Behandlungsqualität stimmt und auch alle rechtlichen Notwendigkeiten erfüllt sind, wurde von der Medicnova in den letzten Monaten eindeutig unter Beweis gestellt – nun wäre es an der Zeit, von politischer Seite die überfällige tarifliche Gleichstellung mit dem ausländischen Mitbewerber in die Wege zu leiten und damit die heimische Gesundheitsversorgung nachhaltig zu stärken.“ (Medienmitteilung der Medicnova, Bendern FL. )