Jugendrat: Diskussion mit Fachleuten über Verkehr/Mobilität und Schulsystem

Auf dem Foto: Der Vorstand des Jugendrat Liechtenstein mit den verschiedenen Experten der einzelnen Fachgebiete

 

Die 2. Jugendsession ist zu Ende!

 

Am Samstag den 4. November 2017 fand die zweite Jugendsession des Vereins Jugendrat in Liechtenstein statt. 22 Jugendliche und junge Erwachsene trafen sich im Landtag in Vaduz und diskutierten über die Themen Verkehr/Mobilität sowie über das Schulsystem.

Auch die zweite Jugendsession startete am frühen Vormittag mit vielen engagierten Jugendlichen, welche sich im Landtag in Vaduz einfanden. Nach einer kurzen Einführung zum Tagesablauf und einer Vorstellungsrunde lernten die Jugendlichen ihre Gruppenmitglieder kennen. Bereits im Vorfeld konnten sich die Jugendlichen und jungen Erwachsenen in eine der beiden Gruppen „Schulsystem“ oder „Verkehr/Mobilität“ einteilen. In der ersten Runde der Gruppendiskussionen ging es darum in ausgiebigen Diskussionen festzustellen, wo die aktuellen Probleme liegen.

Ablauf der Jugendsession

In den Gruppendiskussionen standen für das Thema Schulsystem Marcel Kaufmann, Lehrer sowie Peter Frick, Schulsozialarbeiter den Jugendlichen und jungen Erwachsenen Rede und Antwort. Georg Sele, Präsident Verkehrsclub Liechtenstein und Markus Verling, Leiter Amt für Bau und Infrastruktur unterstützten die Teilnehmenden im Themenbereich „Verkehr / Mobilität“.

Nach der Problemanalyse brachten die Teilnehmenden ihre Ideen zu dem gewählten Themengebiet ein. In ausführlichen Diskussionen wurde um jede Idee gerungen und Kompromissvorschläge ausgearbeitet. Ebenfalls wurde intensiv das Feedback der anderen Teilnehmenden eingearbeitet und zum Abschluss ein Antrag an das Plenum der Jugendsession erarbeitet.

Nach der Erarbeitung von insgesamt 6 Anträgen, zwei zum Thema Schulsystem und vier zum Thema Verkehr/Mobilität, stellten die Antragsverantwortlichen ihren Antrag dem gesamten Plenum der Jugendsession vor. Nach einigen inhaltlichen Fragestellungen wurde die Diskussion eröffnet.

Lebensorientierte Projektwochen sowie der Fokus auf ein stärkenorientiertes Bildungssystem

Im Bereich des Schulsystems gab es zwei verschiedene Anträge der Gruppe „Schulsystem“. Der erste Antrag zielt darauf ab, dass in den Projektwochen der 3. und 4. Klassen der Weiterführenden Schulen die Inhalte lebensorientierter werden. So sollen beispielsweise Themen wie die Politische Bildung, das Versicherungswesen oder wie man eine Steuererklärung richtig ausfüllt in diesen Projektwochen mehr Platz erhalten und die jungen Schülerinnen und Schüler besser auf das spätere Leben vorbereiten. Dieser Antrag wurde von 16 Personen gutgeheissen, nur eine Person sprach sich gegen den Antrag aus.

Auf dem Foto: Nigel Fuchs im Gespräch mit Landtagsabgeordneter Eugen Nägele sowie Regierungsrat Daniel Risch

Der zweite Antrag im Bereich Schulsystem zielt darauf ab, dass Lehrer in Pflichtkursen lernen sollen, inwiefern ihre Aussagen gegenüber Schülerinnen und Schülern beispielsweise deren Motivation gegenüber verschiedener Schulfächer beeinflusst. Zusätzlich sollen Stärken der Schüler mehr gefördert werden. Auch dieser Antrag wurde von einer Mehrheit angenommen.

Bahnerschliessung, Mobilitätsstrategie sowie Ausbau des Hauptradroutennetzes

Im Bereich des Verkehrs/Mobilität konnten vier Anträge gefunden werden. Drei von diesen Anträgen wurden durch das Plenum angenommen, während ein Antrag knapp an der benötigten Mehrheit scheiterte.

So fordert die 2. Jugendsession, dass die S-Bahn FL-A-CH umgesetzt wird und ein detailliertes Konzept zur Regionalbahn Oberland erstellt werden soll. Zudem sollten Unternehmen ihre Mitarbeitenden auf die bestehenden und zukünftigen Möglichkeiten des Öffentlichen Verkehrs inklusive dem Bahnnetz aufmerksam machen.

In einem weiteren Antrag wurde gefordert, dass die Regierung Rahmenbedingungen zur Förderung einer zukunftsfähigen Mobilitätsstrategie schaffen soll. So sollen beispielsweise elektrifizierte Fahrzeuge gefördert und Richtlinien erstellt werden, welche den Einsatz von autonomen Verkehrsmitteln erlauben. Liechtenstein könnte dann beispielsweise mit Automobilkonzernen kooperieren um autonomes Fahren weiterzuentwickeln und damit als Vorreiter gelten. Auch dieser Antrag wurde angenommen.

Im dritten angenommenen Antrag geht es darum, dass das vorhandene Konzept des Hauptradroutennetzes vervollständigt und realisiert wird. Es sollen damit die vorhandenen Lücken geschlossen werden.

Der letzte Antrag im Bereich Verkehr/Mobilität handelt um die Auflage an die Arbeitgeber ein Mobilitätskonzept zu erarbeiten. Ab wann diese verpflichtend sein würde, müsste noch festgelegt werden. Ziel des Antrages war es, die Zeit die die Lösung des Verkehrsproblems benötigt mit Mobilitätskonzepten zu überbrücken. Mit einer knappen Mehrheit wurde der Antrag abgelehnt.

Ein grosses Dankeschön

Der Verein Jugendrat in Liechtenstein dankt an dieser Stelle allen Helfern, Teilnehmenden, Experte und den politischen Vertretern, die sich allesamt Zeit genommen haben, damit auch die 2. Jugendsession ein voller Erfolg wurde.

Auch gebührt den Sponsoren der Jugendsession der Dank, namentlich dem EU-Programm «Erasmus+» sowie der Philipp Feger AG.

Wie Brian Haas, Präsident des Jugendrats, bestätigt, soll auch im nächsten Jahr eine Jugendsession stattfinden. Interessierte Jugendliche und junge Erwachsene können sich bereits jetzt unter info@jugendrat.li melden.

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Kontakt

Jugendrat Liechtenstein:
Der Jugendrat Liechtenstein ist eine Plattform für junge Erwachsene zwischen 15 und 28 Jahren, welche sich für politische Themen interessieren und einsetzen möchten.

Der Verein wurde durch die beiden Initiatoren Brian Haas und Florian Ramos mit ihren Mitgründern Ende 2012 gegründet. Dieser bezweckt die Teilnahme von Jugendlichen und jungen Erwachsenen in Liechtenstein am politischen Prozess zu verbessern und die politische Bildung zu fördern. Ausserdem setzt sich der Jugendrat zum Ziel, die jungen Erwachsenen neutral auf das Wählen vorzubereiten sowie diese zur Stimmabgabe zu bewegen.

Bekannt wurde der Jugendrat vor allem durch sein Projekt easyvote, welches bei den Wahlen 2013, 2015 und 2017 zum Einsatz kam

Weitere Informationen finden Sie unter:
www.jugendrat.li