Sparer haben es zurzeit nicht leicht. Für ihr Erspartes erhalten sie bei Banken nur noch sehr niedrige Zinsen. Das erweckt fast den Eindruck, als ob sich sparen nicht mehr lohnt. Stimmt das?

Der Eine spart für ein schönes Eigenheim, der Andere für ein neues Auto, ein Dritter für die langersehnte Weltreise. Was sie alle gemeinsam haben? Sie verzichten heute auf etwas, um es sich morgen leisten zu können. Noch vor einigen Jahren hätte es gereicht, ein Sparkonto bei ihrer Bank zu eröffnen, um das Geld möglichst einfach und sicher zur Seite zu legen und dafür Zinsen zu erhalten. Auch heute hört es sich verlockend an, für den Verzicht «bezahlt zu werden» – wenn denn das Niedrigzinsumfeld nicht wäre.

Sie erhalten zurzeit praktisch keine Zinsen für ihr Erspartes, und das macht das Sparen unattraktiv.

Minimalzinsen für den Sparer
Vor gut zehn Jahren war das Sparkonto eine attraktive Möglichkeit, Geld zurückzulegen. Denn auf Schweizer-Franken-Guthaben wurden attraktive Zinsen bezahlt. Heute sieht das anders aus. «Die Zentralbanken fluten die Märkte derzeit mit billigem Geld und versuchen, mit historisch tiefen Leitzinsen die Wirtschaft anzukurbeln. Das wirkt sich letztendlich auch auf die Sparer aus. Sie erhalten zurzeit praktisch keine Zinsen für ihr Erspartes, und das macht das Sparen unattraktiv», erklärt Otto Biedermann, Bereichsleiter Direktkunden Liechtenstein bei der LGT Bank.

Im aktuellen Zinsumfeld verliert selbst der Zinseszinseffekt beinahe seine Wirkung. Von diesem profitieren Sparer normalerweise, denn wird die Zinszahlung nicht abgezogen, sondern zur Anlage addiert, werden diese mit dem bereits angesparten Geldbetrag weiter verzinst. Das Vermögen wächst kontinuierlich. Da der Zinseszins jedoch vom Basiszinssatz abhängt, fällt er derzeit auch dementsprechend tief aus.

Eine detaillierte Bedürfnisanalyse bildet die Basis für die Beratung.

Vom Sparer zum Investor?
Es ist richtig, dass Sparer in dieser Situation nach Alternativen suchen. «Für diejenigen, die ihr Vermögen nicht nur aufs Sparkonto legen möchten, sondern interessiert sind, eine Mehrrendite zu erhalten, sind Anlagen am Kapitalmarkt eine Alternative», erklärt Otto Biedermann. Investieren ist jedoch mit höheren Risiken verbunden. Sparer oder künftige Anleger sollten sich deshalb gut beraten lassen. «Bei der LGT nehmen wir uns Zeit, um die finanziellen Ziele und die persönlichen Lebensumstände unserer Kunden zu verstehen. Denn jeder Kunde ist individuell.» Eine detaillierte Bedürfnisanalyse bildet die Basis für die Beratung. Aufgrund dieser wird unter anderem ein Rendite- und Risikoprofil des Kunden erstellt. Darin wird festgehalten, wie viel Risiko der Kunde eingehen möchte, um mit seinen Anlagen beispielsweise auch höhere Erträge zu erzielen. «Anschliessend stellen wir einen massgeschneiderten Anlagevorschlag zusammen. Dabei verfolgen wir das Grundprinzip der Diversifikation. Das heisst, wir wählen verschiedene Anlagekategorien aus und legen somit nicht alle Eier in einen Korb.»

In erster Linie geht es beim Sparen ja immer noch ums Verzichten.

Der Grundgedanke bleibt
Wer dennoch beim traditionellen Sparen bleiben möchte, hat bei der LGT verschiedene Möglichkeiten. «Wir bieten unseren Kunden nach wie vor Jugend-, Anlage-, Senioren- oder traditionelle Sparkonten an», sagt Otto Biedermann. Denn in einem Normalzinsumfeld bleibt das Sparen mit einem Sparkonto attraktiv. Auf Sparkonten werden höhere Zinsen als auf üblichen Konten bezahlt, dafür wird im Gegenzug die freie Verfügbarkeit des Vermögens eingeschränkt.

Das heutige Zinsumfeld stellt die Sparer in Sachen «Zins» vor manche Herausforderung. Sinnvoll bleibt es dennoch. «In erster Linie geht es beim Sparen ja immer noch ums Verzichten», sagt Otto Biedermann. «Ganz der alten Weisheit zufolge: Spare in der Zeit, dann hast du in der Not.»