Mauro Pedrazzini am EU-Gesundheitsministertreffen in Malta

Die beiden Gesundheitsminister aus Liechten­stein und Malta: Mauro Pedrazzini und Christopher Fearne (v. l.) (Foto: Patrick John/Azzopardi)

 

 

Im Zentrum: Übergewicht und Verbreitung der HIV-Infektion

Vaduz Übergewicht im jungen Alter sowie die Verbreitung der HIV-Infektion waren zwei der Hauptthemen, mit welchen sich die EU-Gesundheitsminister am 20. März an einer informellen Tagung beschäftigten. Liechtenstein war durch Gesundheitsminister Mauro Pedrazzini in Malta vertreten.

Der regelmässige Austausch zu aktuellen Gesundheitsthemen sowie gemeinsame Aktivitäten sind notwendig, um die gesundheitspolitischen Probleme in den europäischen Staaten erfolgreich zu meistern. Diesen Zweck verfolgt das regelmässige Treffen der europäischen Gesundheitsminister, welches am 19. und 20. März 2017 in Malta stattfand. Als eines der zentralen Themen wurde das Thema Übergewicht und Fettleibigkeit bei Kindern und Jugendlichen diskutiert – ein Gesundheitsproblem, das nicht nur Europa betrifft. Laut Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO leiden global rund 44 Millionen Kinder unter fünf Jahren an Übergewicht – das sind 6,7 Prozent. In der EU ist eines von drei Kindern im Alter von sechs bis neun Jahren übergewichtig oder gar fettleibig. Eine bedenkliche Entwicklung, der mit geeigneten Massnahmen begegnet werden muss.

Regierungsrat Mauro Pedrazzini betonte im Plenum die Relevanz des Themas: „Übergewicht und Adipositas verursachen auf der persönlichen Seite vielerlei krankheitsbedingte Einschränkungen. Andererseits sind aber auch die dadurch entstehenden volkswirtschaftlichen Kosten beträchtlich.“ Um das Problem im Auge zu behalten, findet in Liechtenstein ein regelmässiges Monitoring des sogenannten Body mass Index (BMI) bei Kindern und Jugendlichen statt. Dessen Ergebnisse sprechen eine klare Sprache: 15,6 Prozent aller Schulkinder sind übergewichtig. „Der Handlungsbedarf in diesem Bereich ist also hoch und erfordert unseren Einsatz“, so der Gesundheitsminister. Diverse Aktivitäten zur Information und Unterstützung der Betroffenen seien bereits lanciert worden – darunter zum Beispiel das Programm Gorilla, welches mit Freestylesport und Kochideen auf unverkrampfte Weise an die Kinder und Jugendlichen herantrete. „Zentral bei allen Massnahmen ist die Stärkung der Eigenverantwortung“, führte Mauro Pedrazzini aus. „Unsere Massnahmen sollen freiwillige Angebote verstanden werden, ohne Zwang. Massnahmen mit zu starkem Nachdruck erachten wir in Liechtenstein als kontraproduktiv. Aufklärung und Empfehlungen stehen im Vordergrund.“ (Sandro D’Elia)