«Hoi Quote»: Neuer Verein sucht Quotenmänner und Quotenfrauen

Der Vorstand des Vereins «Hoi Quote»

Seit 1984 dürfen Frauen in Liechtenstein wählen. Doch wenn es um ihre Chancen auf politische Ämter geht, sind Frauen weiterhin klar im Nachteil. Im neu gewählten Liechtensteiner Landtag sind nur 3 von 25 Sitzen mit Frauen besetzt. Deshalb fordert der neu gegründete Verein «Hoi Quote» eine Geschlechterquote für alle öffentlichen politischen Gremien in Liechtenstein ein.

 Bei den Liechtensteiner Landtagswahlen im Februar 2017 fiel der Anteil der Frauen im Parlament mit 3 von 25 Sitzen auf 12 Prozent. Die Reaktionen in der Bevölkerung darauf blieben lange aus. Gerade das Ausbleiben von Empörung führte bei einigen Liechtensteinerinnen und Liechtensteinern zum Entschluss etwas zu unternehmen.

Massnahmen statt Worte

Am 4. März 2017 wurde der überparteiliche Verein «Hoi Quote» gegründet. Er spricht Männer und Frauen an, die sich für die Gleichstellung in der Liechtensteiner Politik einsetzen wollen. Das Ziel: Die Einführung einer Geschlechterquote für alle öffentlichen politischen Gremien in Liechtenstein. Seit der Gründung erfreut sich der Verein eines regen Zulaufs von Mitgliedern beider Geschlechter.

«In einer perfekten Welt braucht es keine Quoten. In einer nicht perfekten Welt braucht es nun einmal Regeln, Verordnungen und Gesetze. Und in Liechtenstein braucht es scheinbar eine Geschlechterquote, weil Frauen überdurchschnittlich oft von den Wahllisten gestrichen werden. Um hier demokratische Verhältnisse zu schaffen, setzen wir uns für eine Geschlechterquote ein», so Corina Vogt-Beck.

Karin Jenny ergänzt: «Wir hoffen, dass sich bis spätestens zu den Gemeinderatswahlen in zwei Jahren etwas markant ändert und Frauen nicht mehr verheizt werden: im Moment ist es so, dass Frauen von der eigenen Partei aufgestellt und dann bei den Wahlen von den Listen gestrichen werden.»

Dabei spricht «Hoi Quote» bewusst Männer und Frauen an, denn: «Es ist nicht Sache der Frauen, dass Frauen fair in der Politik vertreten sind. Es ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, denn auch Frauen wollen Männer wählen und selbst von Männern gewählt werden. Starke Frauen brauchen starke Männer, die sich für die gemeinsame Sache einsetzen», erklärt Katrin Hasler.